Leckekzem der Katze – wenn dein Stubentiger sich blutig putzt

Deine Katze leckt sich häufig an immer derselben Stelle und das Fell beginnt bereits, auszufallen? Dann ist es wahrscheinlich, dass deine Katze eine Leckalopezie oder auch Leckekzem entwickelt hat.

Leckekzem der Katze - wenn dein Stubentiger sich blutig putzt

Begriffsklärung:
Alopezie = kahle Stellen durch ausgefallene Haare
Ekzem = entzündliche Veränderung der Haut mit unterschiedlichen Ursachen

Beides wird hier ausgelöst durch andauerndes, zwanghaftes Putzen derselben Körperregion

⋙ Wichtig zu wissen ist, dass dieses intensive Belecken einer Körperregion über einen längeren Zeitraum ein Zwangsverhalten deiner Katze darstellt und absolut behandlungsbedürftig ist. ⋘

Zusätzlich zum abnormalen Putzverhalten kann es auch zum regelrechten Herausrupfen der Haare kommen. Ebenfalls möglich ist, dass Katzen sich selbst beißen oder kratzen (Automutilation). Nach und nach kann dies dann zu Entzündungen durch Verletzung der Haut führen. Spätestens dann solltest du handeln und dein Tier bei einem Therapeuten vorstellen. Denn Bakterien haben durch die geschädigte Haut leichtes Spiel, in den Körper zu gelangen und können zu schwerwiegenden Infektionen führen.

Es ist nicht nur wichtig, die betroffenen Stellen zu versorgen, sondern auch die Ursachen dieses Verhaltens abzustellen bzw. zu behandeln, damit es deiner Katze nachhaltig besser geht.

Wie kommt es dazu, dass deine Katze sich blutig putzt?

Einige der möglichen Ursachen sind

Stress

Für Katzen können bereits kleinste Veränderungen in ihrem Lebensumfeld zu einem großen Stressfaktor werden – gerade wenn z. B. ein weiteres Tier in den Haushalt kommt, oder auch Familienzuwachs in Form eines Babies eingezogen ist.

Auch wenn plötzlich ein Familienmitglied verstirbt, kann die Trauer für eine Katze zu einem großen Stressfaktor werden. Katzen versuchen dann, diesen Stress mit ständigem, zwanghaften Putzen auszugleichen.

Langeweile

Neben Stress kann Langeweile ebenfalls zu zwanghaftem Putzverhalten bei Katzen führen. Gerade bei reinen Hauskatzen ist es wichtig, regelmäßige Beschäftigung anzubieten, z. B. in Form von Katzenangeln, Fangspielen oder auch durch Bewegungsanreize mit Wandelementen, auf denen sie sich von einem Ort zum anderen bewegen können.

Parasitenbefall

Ektoparasiten wie Flöhe und Milben lösen einen starken Juckreiz aus, auf welchen deine Katze dann mit heftigem Kratzen und auch Knabbern reagiert wird.

Auch ein Befall mit Endoparasiten wie Würmern im Darmtrakt kann sich durch Verhaltensauffälligkeiten wie übermäßigem Belecken und Kratzen bemerkbar machen.

Um einen Parasitenbefall festzustellen und zu behandeln, hole dir bitte professionelle Unterstützung.

Hautkrankheiten

Hier ist vor allem an einen Pilzbefall zu denken. Meist fallen die Haare in kreisrunder Form von alleine aus und es entstehen krustenartige Veränderungen auf der Haut. Kommt es zu Juckreiz durch die Dermatophyten (Hautpilze), kratzt und beleckt sich deine Katze natürlich umso mehr.

Schmerzen

Übermäßiges Belecken an immer der gleichen Stelle kann auf Schmerzen in diesem Bereich oder auch auf Beeinträchtigungen naheliegender Organe hindeuten.

Futtermittelunverträglichkeit

Starker Juckreiz kann durch allergische Reaktionen aufgrund einer Unverträglichkeit bestimmter Futtermittelkomponenten entstehen. Zusätzlich zeigen sich oftmals großflächige Rötungen in der Leistengegend. Futtermittelunverträglichkeiten sind nicht zu unterschätzen und treten leider immer häufiger auf. Eine Umstellung auf ein geeignetes Futter sollte immer unter Hinzuziehung eines Therapeuten mit entsprechenden Fachkenntissen geschehen.

Nicht selten können bei übermäßigem Leckverhalten deiner Katze auch mehrere der genannten Auslöser vorliegen. Deshalb ist es unerlässlich, auf gründliche Ursachenforschung zu gehen.

Wenn du therapeutische Unterstützung und Beratung benötigst, dann bin ich gerne für dich und deinen Stubentiger da. Meine Kontaktdaten findest du hier.

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